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Perlenkette auf Steinen

In der Bauwirtschaft gibt es derzeit Negativschlagzeilen bis hin zu Insolvenzen. Das sind alles Themen, die manche Investoren dazu veranlassen, einen großen Bogen um diese Branche zu machen. Wir wollen in diesem Blogbeitrag das Gegenteil tun und genauer hinschauen, denn es kann sich für uns als langfristige Investoren lohnen. Warren Buffett hat es einmal auf den Punkt gebracht: „Die Zukunft ist niemals klar: Schon für ein bisschen Gewissheit muss man einen hohen Preis zahlen. Unsicherheit ist deshalb der Freund von Langfrist-Investoren.“

Die Unsicherheit in einer Branche, die es auch in 10 bis 20 Jahren noch geben wird, ist für uns eine Chance. Denn uns interessieren erstklassige Firmen mit langfristig herausragendem Potential! Was „die Märkte“ aktuell davon halten, interessiert uns nicht. Wir suchen nach den Perlen unter den börsennotierten Aktiengesellschaften.

Spannender denn je: Spitzenunternehmen aus der Baubranche

Die Baukonjunktur ist am Boden. Die Baugenehmigungen fallen auch dieses Jahr weiter, nachdem schon 2023 enttäuschen verlief. Und die Baugenehmigungen sind die Neubaubeginne von Morgen. Das bedeutet, der Aufschwung kommt nicht kurzfristig, Geduld ist angesagt. Niemand braucht neue Baumaschinen, wenn er keine Aufträge hat.

Und isoliert wird auch kaum noch, aller Klimaziele zum Trotz. Vor allem nicht im Neubau, aber auch die Renovierungen gehen zurück. Der Zickzack-Kurs bei der Förderung von Fassadendämmungen und die im letzten Jahr massiv gestiegenen Zinsen haben viele geplante Projekte ausgebremst. Die Bauherren warten erstmal ab, auf verlässliche Förderbedingungen und auf die sich abzeichnenden Zinssenkungen. Wacker Neuson (Baumaschinen) und Sto (Fassadendämmung) haben sich seit den Höchstkursen vor zwei Jahren mehr als halbiert und sind auf Basis einer langfristigen Bewertung deutlich attraktiver geworden. Dies ist nur einer von vielen Gründen, genauer hinzuschauen.

Zwei Perlen zum attraktiven Preis

Wacker Neuson war in den letzten 10 Jahren eine Erfolgsgeschichte: Der Umsatz wurde von 1,3 Mrd. € auf 2,6 Mrd. € verdoppelt, das EBIT von 95 Mio. € auf 273 Mio. € gesteigert. Aber das Geschäft ist zyklisch! Nicht so sehr beim Umsatz, hier konnte Wacker Neuson durch neue Produkte und die Ausdehnung der Märkte regelmäßig wachsen. Aber beim Ergebnis. Eine schwache Marktnachfrage drückt auf die Preise, entsprechend schwankten die Margen zwischen 6 % im Tief und 10 % im Hoch. Der Aktienkurs reagiert entsprechend. Mehrfach wurden Kurse über 30 € erreicht, dazwischen in den Phasen einer schwachen Baukonjunktur lagen die Kurse aber auch regelmäßig zwischen 12 und 14 €. Im aktuellen Umfeld dürfte die Marge nach den 10,3 % im Vorjahr wieder in den unteren Bereich gehen. Der Aktienkurs hat das bereits abgebildet, er fiel auf rund 13 €. Doch Wacker Neuson hält dagegen: Mit der „Strategie 2030“ wird ein Umsatz von 4 Mrd. € angestrebt bei einer Ergebnismarge von mehr als 11 %. Die Maßnahmen sind klar definiert: Ausbau der Marktführerschaft bei leichten Baugeräten, Verstärkung der Marktpräsenz in Amerika, Erhöhung der Anzahl elektrisch betriebener „Zero Emission“ Geräte usw.

Ohne die Produkte von Sto wird der European Green Deal mit einer angestrebten Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 55 % bis 2030 nicht funktionieren. Darin sind sich die Bauindustrie und die Politik einig, da auf Gebäude rund 40 % des Energiebedarfs und rund 30 % der der energiebedingten Treibhausgasemissionen entfallen. Die Fassadendämmung ist deshalb entscheidend und Sto ist europäischer Marktführer bei Wärmedämm-Verbundsystemen und Fassadenbeschichtungen. Und diese starke Marktstellung hat in den letzten 10 Jahren ein Umsatzwachstum von 1,2 Mrd. € auf 1,7 Mrd. € bei stetigen Ergebnismargen zwischen 6 % und 8 % ermöglicht. Nicht einig sind sich Bauindustrie und Politik in den letzten zwei Jahren allerdings, wie Klimaschutzmaßnahmen an Bestandsimmobilien und im Neubau gefördert werden sollen. Das führt dazu, dass Neubauprojekte verschoben oder aufgegeben werden und auch bei den Renovierungen die Aktivität nachlässt. Der Aktienkurs hat deswegen von rund 250 € Anfang 2022 auf aktuell unter 120 € nachgegeben. Klar, die Flaute am Bau führt in diesem Jahr auch bei Sto zu sinkenden Umsätzen und geringeren Gewinnen. Aber das Unternehmen bleibt dennoch sehr profitabel und in der Bilanz finden sich Bankguthaben von mehr als 300 Mio. €, denen keine Bankschulden gegenüberstehen. Möglicherweise ergibt sich für Sto im aktuellen Marktumfeld die Gelegenheit, durch eine Übernahme einen größeren Wachstumsschritt zu machen. Die Finanzierung dürfte jedenfalls das geringste Problem dabei sein.

Fazit

Wacker Neuson und Sto sind Marktführer in ihren Bereichen und werden von einer anziehenden Baukonjunktur profitieren. Es muss mittel- bis langfristig gebaut werden, weil wir schon heute zu wenig Wohnraum haben und unsere Infrastruktur im internationalen Vergleich nicht konkurrenzfähig ist. Beide Unternehmen verfügen über eine gute Substanz und wir können Aktien von Wacker Neuson und Sto zum 0,7- bzw. 1,1-fachen des Buchwertes erwerben. Das bedeutet ein Aufholpotenzial von gut 50 % gegenüber dem Durchschnitt der Buchwert-Bewertung seit 2007.

Auch bezogen auf die nachhaltige Eigenkapitalrendite müsste die Rendite über 10 % p.a.  liegen. Wie Warren Buffett schon meinte: „Unsicherheit ist deshalb der Freund von Langfrist-Investoren“ und bietet gute Chancen, die wir gerne nutzen.

Hinweis auf den Value-Holdings Fondsbericht:

Wenn Sie auch in Zukunft verfolgen möchten, wie wir Perlen wie beispielsweise Wacker Neuson und Sto finden, dannkönnen Sie sich auf unseren Verteiler für den vierteljährlich erscheinenden Value-Holdings Fondsbericht eintragen lassen. Senden Sie uns hierfür eine E-Mail an investoreninfo@value-holdings.de.

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