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Wachsende Pflanze aus Geld - Dividenden

Wir stehen am Anfang der Dividendensaison. In den nächsten Wochen werden fast täglich Dividenden auf dem Konto eingehen. Ein guter Zeitpunkt, um sich mit der Frage zu beschäftigen: Sind kräftige Dividendenerhöhungen im Portfolio ein Grund zur Freude oder ein Zeichen mangelnder Reinvestitionsideen der Unternehmen?

Natürlich lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten, da sie von der Qualität des Unternehmens und dem Anteil des Gewinns, der als Dividende ausgeschüttet wird, abhängt.

Für diesen Blogeintrag haben wir zwei Kategorien unterschieden. Zum einen Unternehmen mit hoher Qualität, hoher Kapitalrenditen und starker Bilanz und zum anderen sehr zyklische Unternehmen mit schwacher Bilanz. Auch dazwischen gibt es eine Vielzahl von Unternehmen, die wir hier zunächst außen vor lassen.

Bei Unternehmen mit hoher Qualität und guter Bilanz ist die Freude groß!

Zu dieser Kategorie gehören starke Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen wie einer starken Marke oder Netzwerkeffekten. Dies bietet eine gute Planbarkeit der Gewinne und durch steigende Erträge ist auch eine langfristige Wertsteigerung des Unternehmens möglich. An den steigenden Erträgen partizipieren auch die Aktionäre in Form von steigenden Dividenden.

Bestes Beispiel ist Warren Buffett. Er kassiert aus seinen Investments in Coca-Cola und American Express mittlerweile eine jährliche Dividendenrendite auf den Einstiegskurs von 60,4 % bzw. 33,0 %. Damit ist Warren Buffett enorm reich geworden. Er hat auf hochprofitable Unternehmen gesetzt, die über Jahrzehnte ihre Gewinne steigern konnten. Ganz nach dem Motto von Charlie Munger:

„Viel Geld verdient man nicht mit Kaufen und Verkaufen … aber mit Warten.“

Grundvoraussetzung ist eine gründliche Recherche und ein hohes Maß an Geduld und Disziplin. Man muss versuchen, ein Unternehmen zu verstehen, die Geschäftsberichte lesen und die Dynamik der Branche erkennen, bis man ein Gefühl dafür entwickeln kann, wie sich das Unternehmen in einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren entwickeln wird. Und wenn man ein Unternehmen aus dieser Perspektive beurteilen kann, sollte man immer noch auf den richtigen Preis warten, d.h. auf eine möglichst hohe Rendite auf den Kaufkurs.

Wichtig ist auch, sich immer die Frage zu stellen: Was können das Unternehmen und das Management in Zukunft noch leisten? Und können die Gewinne und Dividenden nachhaltig steigen?

Ein wesentliches Merkmal ist die hohe Kapitalrendite des Unternehmens. So kann Coca-Cola das Kapital seiner Aktionäre und Fremdkapitalgeber immer noch mit Renditen von über 15 % einsetzen und auch American Express setzt das Kapital seiner Aktionäre wie Warren Buffett mit hohen Eigenkapitalrenditen von über 30 % ein. Mit anderen Worten: Das Geschäftsmodell bietet hohe Renditen auf jeden einbehaltenen Euro. Damit wissen wir: Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird auch die Dividende langfristig steigen, weil die Ertragskraft des operativen Geschäfts stark ist.

Dividenden bereiten keine Freude bei sehr zyklischen Unternehmen mit schlechter Bilanz!

Auch sehr zyklische Unternehmen mit einer schlechten Bilanz fühlen sich oft motiviert, hohe Dividenden auszuschütten. Hohe Dividenden gelten als Zuckerbrot für die Aktionäre, leider allzu oft – bevor die Konjunktur, der Regulator oder der Wettbewerber die Peitsche auspackt.

Unternehmensstrategisch wäre es besser das Geld in Forschung und Entwicklung und in den Aufbau von Wettbewerbsvorteilen zu investieren.

Ein Beispiel ist der Automobilzulieferer Continental AG. Das Unternehmen zahlte 2018 eine Dividende von 4,75 Euro pro Aktie. Danach wurde das Geschäft unter anderem wegen der Pandemie und neuer Technologien schwieriger und die Dividende wurde sogar ausgesetzt. Derzeit kann nur eine Dividende von 2,20 Euro pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Da sich die Automobilzulieferer nach wie vor in einem harten Preiskampf ohne nennenswerte Wettbewerbsvorteile befinden, werden wir auch in Zukunft nicht nach Unternehmen in diesem Bereich suchen.

Fazit:

Die Freude über eine Dividendenerhöhung ist immer groß, aber man sollte hinter die Kulissen schauen und versuchen, die Nachhaltigkeit der Dividende zu analysieren. Dazu gehört natürlich ein Blick auf die Ausschüttungsquote. Wie viel Prozent des Gewinns werden ausgeschüttet?  Und noch wichtiger: Wie entwickelt sich der Wettbewerbsvorteil? Kann das Unternehmen mit dem Kapital seiner Aktionäre eine ausreichende Rendite erwirtschaften? Hat das Unternehmen eine hohe Qualität?

Hinweis auf den Value-Holdings International Aktionärsbrief:

Wenn Sie das Thema Dividenden in Verbindung mit unserer Anlagestrategie Value-Investing auch in Zukunft mit uns verfolgen möchten, können Sie sich auf unseren Verteiler für den vierteljährlich erscheinenden Value-Holdings International Aktionärsbrief eintragen lassen.  Senden Sie uns hierfür eine E-Mail an investoreninfo@value-holdings.de.

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